syBOS – Neue Feuerwehrsoftware für Oberösterreich im Anmarsch
Seit nunmehr fast 20 Jahren arbeiten Oberösterreichs Feuerwehren mit “FIS”. In diesem Zeitraum hat es einige Microsoft-Betriebssysteme „überstanden“. Im Herbst 2011 wird nun die lange erwartete Ablöse durch syBOS erfolgen.
Beinahe zwei Jahrzehnte lang stand in Oberösterreich das Feuerwehrverwaltungsprogramm FIS im Einsatz. Fast einzigartig stellt sich nicht nur die Nutzungsdauer von FIS heraus, sehen lassen konnte sich auch der geringe Anschaffungspreis von weniger als 2.000 Schilling für jede Feuerwehr in Oberösterreich. Nun zeichnet sich jedoch das Ende dieser Ära ab.
Gestiegene Anforderungen und Erwartungen
Natürlich haben sich die Anforderungen und Erwartungen an eine Feuerwehrverwaltung im Laufe der Zeit drastisch verändert. So war zum Beispiel bei FIS1 noch eine „Textverarbeitung“ mit integriert, um der Feuerwehr des Schreiben von Briefen ohne Zusatzsoftware zu ermöglichen. Die Wunschliste an Erweiterungen und Verbesserungen ist zu lang, als dass wir hier ausführlich darauf eingehen könnten. Mit diversen Updates wurde in der Vergangenheit versucht, das System im Rahmen seiner technischen Möglichkeiten an die aktuellen Erfordernisse (z.B. Datenaustausch, Export der Einsatzberichte) etc. anzupassen.
Seit der Einführung der neuen Betriebssysteme „Windows Vista“ und dem Nachfolger „Windows 7“ und der zunehmenden Verbreitung der 64bit-Varianten beider Systeme besteht nun auch aus technischer Sicht dringender Ablösungsbedarf.
Suche nach dem Nachfolger
Die Suche nach einem neuen System bzw. einem Nachfolger hat ebenfalls bereits eine eigene Geschichte hinter sich. Bereits seit 2003 (Projektstart von FIS4 – System nur für das Landes-Feuerwehrkommando) wird bzw. wurde über ein neues Programm – auch für die Feuerwehren – nachgedacht. Verschiedene organisatorische wie auch technische Entwicklungen machten es leider immer wieder erforderlich, begonnen Projekte einzufrieren und letztlich zu verwerfen sowie bereits gegründete Arbeitsgruppen wieder aufzulösen. Schließlich ist man im Landes-Feuerwehrkommando zu der Erkenntnis gelangt, dass nur ein bereits fertiges „laufendes“ Produkt schnell genug eingeführt werden kann. um diese Probleme vermeiden zu können.
Die Kernanforderungen an das neue System haben sich aus der Erfahrung des Landes-Feuerwehrkommandos und der Hauptamtswalter „EDV“ in den letzten Jahren als ziemlich klar und beständig herausgestellt.
Bereits „fertiges“ System
- ohne grosse Anpassungen lauffähig
- einfach erweiterbar
Möglichst einfaches, übersichtliches System
- Auf die Tatsache, dass hauptsächlich Freiwillige mit dem System in ihrer Freizeit arbeiten, ist größtmögliche Rücksicht zu nehmen!
Zentrales, internetfähiges Onlinesystem
- somit keine Datenaustausch mehr notwendig
- jeder arbeitet mit demselben aktuellen Datenbestand, unabhängig, egal ob im Feuerwehrhaus oder zuhause
Breite Browserunterstützung
- unterstützt zumindest drei der gängigsten Browser
- keine Beschränkung auf Microsoft bzw. Windows
Technische Möglichkeiten zu Schnittstellen
- z.B. Einsatzleitsystem „WAS“
- Datenhaltung und Hosting im LFKDO wünschenswert
Entscheidung für syBOS
In der engeren Wahl standen zwei bereits bei österreichischen Landes- Feuerwehrverbänden eingesetzte Produkte. Da beide Lösungen in der Anschaffung wie auch im Betrieb kostenseitig etwa gleichauf liegen, wurde die Entscheidung aus zwei wesentlichen Gründen zugunsten von syBOS getroffen:
Grund 1: Eigenes System wird im Landes-Feuerwehrkommando installiert und vereinfacht somit die Projektabwicklung wie auch die Implementierung von Schnittstellen.
Grund 2: Das System ist einfacher aufgebaut und hat eine breitere Browserunterstützung.
Weiterer Projektablauf
In den nächsten Wochen (zum Brennpunkt- Erscheinungsdatum) wird auf einem bereits im Landes-Feuerwehrkommando installiertem Master- und Testsystem die Datenanpassung (Stammdaten wie Bezirke, Abschnitte und Feuerwehren, Kennzeichen, Lehrgänge, Mitglieder-Testdaten) durchgeführt. Gleichzeitig werden sich Mitarbeiter des LFV und pro Bezirk je ein Pilotuser des Bezirkes (HAW EDV) und einer Feuerwehr (gemeldet von den HAW EDV) mit syBOS beschäftigen. Diese Personen bilden die erweiterte Projektgruppe, welche das LFKDO beratend unterstützt. In dieser Projektphase – zirka bis um Landesbewerb (Juli) dauernd – werden auch weitere Projektschritte genauer festgelegt (z.B. Schulung, Datenübernahme)
Grober Zeitplan
° Mitte Juli 2011 – Datenübernahme Mitgliederdaten auf FIS4 (LFKDO)
° Juli / August 2011 – Datenbereinigung, eventuell Einbindung zusätzlicher Pilotuser Kein Mitglieder-Datenaustausch von FIS3 mehr möglich
° Ab September 2011 – Echtbetrieb der Mitgliederverwaltung, Lehrgangsabwicklung, Impulsschulung von zwei Mitgliedern pro Feuerwehr (Frontalvortrag, ohne PC für Teilnehmer)
° Ab Oktober 2011 – Datenübernahme weiterer Daten aus FIS3 (soweit möglich), Spezifikation der neuen Einsatzberichte
° Jänner 2012 – Echtbetrieb der neuen Einsatzberichte